PROJEKT DER RESILIENZ INTIATIVE
Die Resilienz-Diebe
Resilienz ist die innere Stärke, die uns hilft, flexibel auf Stress zu reagieren und auch in herausfordernden Situationen gesund zu bleiben. Leider gibt es jedoch bestimmte Faktoren, sogenannte Resilienz-Diebe, die unsere Flexibilität verringern und uns anfälliger für Stressemotionen wie Angst oder Ärger machen. Das Positive daran: Wenn wir diese Diebe rechtzeitig erkennen, können wir unsere Resilienz bewahren oder wiederherstellen.
Sechs spezifische Haltungen rauben uns unsere Resilienz. Das Problem dabei ist, dass wir diesen „Diebstahl“ oft erst dann wahrnehmen, wenn wir Resilienz besonders dringend benötigen. Der erste Schritt zur Abwehr dieser Diebe besteht daher darin, sie zu erkennen.
Vielen Dank an Michael Bohne (Big 5) sowie Gunther Schmidt und Stephan Gilligan (Problemtrance).
Welcher Resilienz-Dieb ist gerade aktiv?
Selbstvorwurf
Wenn man sich selbst einen Vorwurf macht, dann ist man mindestens zu zweit. Eine Seite macht einen Vorwurf, einer anderen Seite wird der Vorwurf gemacht. Dazu kommt dann noch die Stressemotion Ärger.
Wer ärgert sich hier über wen? Welchen Wert verletzt man durch das eigene Verhalten?
Fremdvorwurf
Hier macht man anderen einen Vorwurf in Verbindung mit der Stressemotion Ärger. Dabei geht es auch um Schuld oder nicht übernommene Verantwortung.
Gleichzeitig erlebt man sich selbst als Opfer und die anderen als Täter. Eine Lösung ist, die Verantwortung bei anderen zu lassen.
Erwartungshaltung
Jede nicht geäußerte Erwartung ist eine potenzielle Ent-Täuschung. Daraus ergeben sich zwei Aufgaben: die Bewusstmachung eigener Erwartungen und die Kommunikation dieser. Dann kann man klären, wer was erwartet und wie man damit umgeht.
Dysfunktionale Loyalität
Loyalität ist an sich eine sehr gute Sache. Loyalität wird dann schwierig, wenn sie uns nicht bewusst ist und uns einschränkt. Diese dysfunktionale Loyalität kann man unter anderem mit der Frage finden:
Wenn Du das tust, was gerade noch nicht gelingt, wem wirst Du dann unähnlicher?
Inneres Schrumpfen
Manchmal fühlen wir uns kleiner, jünger oder schwächer, als wir sind. Es meldet sich eine jüngere Seite, die dann das Steuer übernimmt.
Die Frage, wie alt wir uns gerade erleben und wie alt wir tatsächlich sind, hilft, die erwachsene Version online zu schalten.
Problemtrance
Wir erzeugen unsere Realität von Augenblick zu Augenblick. Manchmal ist unsere Horrorszenariokompetenz dabei sehr aktiv und wir geraten in eine Problemtrance.
Ein guter Weg sind die Fragen, was gerade gut oder nicht ganz so schlecht läuft. Das löst den „Klemmfokus“ der Wahrnehmung.
Dein mentales Immunsystem stärken
Das Erkennen der Resilienz-Diebe ist der erste Schritt, einen Diebstahl unserer mentalen Gesundheit und Anpassungsfähigkeit zu vereiteln. Im Zweiten Schritt braucht es dann einen individuellen resilienten Umgang mit dem aktiven Resilienz-Dieb, um wieder in die eigene Kraft zu kommen.
Reflexionsfragen stellen
Jeder der oben gezeigten Resilienz-Diebe lässt sich erwischen, wenn wir die passende Reflexionsfrage stellen und ehrlich beantworten.
Immun gegen Probleme, Stress und Krisen
Eine starke Resilienz hilft gezielt dabei, sich weniger von solchen Resilienz-Dieben beeinflussen zu lassen und sie schneller zu erkennen. Dafür kannst du täglich dein mentales Immunsystem trainieren.